Als mich im Jahre 1993 ein besonders angenehmer Virus
befallen hatte – nämlich der des Zeichen- und Malfiebers,
konnte ich noch nicht ahnen, wie sehr die Kunst mein Leben
bestimmen sollte. Im Zeichen- unterricht am Gymnasium ein
eher mäßiger Schüler, zeichnete ich doch immer wieder mal
sporadisch, wenngleich ich Kunst lieber betrachtete und ab
der Studentenzeit vermehrt sammelte, als dass ich selbst
zum Gestalter würde.
Eine erste Anregung geschah mehr unbewusst
im Kindesalter beim Betrachten von Skizzenbüchern meines
aus Linz stammenden Großvaters, dessen Zeichnungen meinem
Bruder und mir als Vorlage zum Nachzeichnen dienten.
Als ich also 1993 anfing, mit großer Passion zu
zeichnen, lernte ich durch Zufall einen Zeichner und Maler aus
München kennen, der viele seiner Sujets mit Bleistift und Farbstift
fertigte. Diese beiden Materialien begleiten mich bis heute, überwiegend
bei der Schaffung meiner Wildtier-Portraits, auf den
alten Forstdokumenten aus handgeschöpftem Büttenpapier.
In den ersten Jahren zeichnete ich zahlreiche Portraits, vor
allem aber Stilleben mit Früchten, Gemüse und Gläsern.
Auch Wildtiere gehörten damals schon zu meinem Repertoire.
Mitte der 90er Jahre lernte ich den Unterwössener Maler
Anton Blank kennen – ein guter Aquarellist für Landschaft und
Wildtiere. Das Aquarell wollte ich lernen – allerdings lag die
Übungsschwelle in einer Höhe, zu derer Erreichung ich fast die
Flinte ins Korn geworfen hätte. Aber durch das vom Großvater
ererbte Talent und enormen Fleiß, fand ich allmählich Gefallen
an meinen Aquarellen.
Eigentlich wollte ich auf der autodidaktischen Schiene bleiben,
legte aber (zur rechten Zeit) meinen Stolz ab und besuchte
erstmals einen Aquarellkurs bei einem Maler von hohem Rang,
dem in Wasserburg lebenden Willy Reichert. Dessen Darstellungen
in einem Kochbuch hatten mich so fasziniert und die
Technik, mit der man solche Ergebnisse erzielen kann, wirkte
auf mich so rätselhaft, dass ich unbedingt hinter dieses
Geheimnis kommen wollte. In der Tat malte er lediglich mit
fünf Pinseln, verriet alle seine Tricks und beeinflusst meine
Malerei in bestimmten Teilen bis heute.
In den folgenden Jahren besuchte ich weitere Malseminare
und kam in einen Kreis von Aquarellisten, die allesamt auf sehr
dünnem Zeichenpapier arbeiten, welches mittels Klebstoff
auf eine Malplatte gebracht werden muss. Dieses Papier verfügt
über besondere Eigenschaften, die anderen Papieren fehlen.
Sehr früh begann ich meine Werke im regionalen Bereich auszustellen.
Mittlerweile auch über die Grenzen des Landkreises
Miesbach hinaus, so in Garmisch, Murnau, Salzburg, Aigen am
Inn und sogar im Haus der Kunst in München.
Verschiedene, sehr bedeutende Aquarellisten des deutschsprachigen
Raums habe ich bisher besucht. Von jedem Kurs
konnte ich einen kleinen Mosaikstein erweiterten Wissens
mit nach Hause nehmen und in meine Bilder einbauen.
Bei folgenden Künstlern habe ich bisher Seminare besucht:
Bernhard Vogel – Salzburg
Bodo Meier – Bonn
Prof. Heribert Mader – Wien, Venedig
Maximilian Schmetterer – Prien
Ingrid Buchthal – Stuttgart
Simon Fletcher – Languedoc
Heinz Hofer – Höchst am Bodensee
Willy Reichert – Wasserburg